Life-Cycle und Stakeholder Analysis netzgekoppelter Energiespeicher

Energiespeichern wird eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der europäischen Energiesysteme zugesprochen und sollen in verschiedenen Anwendungen Flexibilität und Versorgungssicherheit gewährleisten. Dabei tragen sie abhängig von ihrer Betriebsweise innerhalb dieser Anwendungen zur Veränderung der verursachten Umwelteinflüsse eines spezifischen Energiesystems bei. Diese anwendungsspezifischen Implikationen sind bisher kaum untersucht worden, wogegen die rein technologiebezogenen Implikationen für einige Energiespeicher Stand der Forschung sind. Auch soziale Auswirkungen des Einsatzes auf die Anwender, betroffene Nachbarn und weiter Marktteilnehmer sind bisher nur in Einzelfällen oder gar nicht untersucht worden.

Das Ziel dieser Arbeit ist, eine Gesamtübersicht über ökologische und sozial-ethische Aspekte von netzgekoppelten Energiespeichern in Deutschland im Zeithorizont 2020 – 2030 zu ermitteln, dabei wird die sozial-ethische Analyse auf die Beispielregion „Rheinischen Revier“ beschränkt. Mit Hilfe der Analyse soll eine allgemein anwendbare Methodik entwickelt werden.

Aufgabe

Im ersten Schritt erfolgt eine Meta-Studie durchgeführt, mit der vorhandenen Sachbilanzdaten aus Ökobilanz-Studien analysiert werden. Dabei werden nach einer systematischen Literaturrecherche vorhandene Daten reproduziert und ein allgemeiner Bewertungsansatz definiert.

Im zweiten Schritt wird der Einsatz der Energiespeicher innerhalb eines Energiesystemmodells abgebildet. Es werden verschiedene Szenarien für Energiesysteme erstellt, in die die Energiespeicheranwendungen eingebettet werden. Die Umweltauswirkungen der einzelnen Szenarien werden mit Hilfe der LCA-Methodik quantifiziert. Zusammen mit den Daten aus der Meta-Studie ergeben sich somit die Umweltwirkungen eines Energiespeichers in einer spezifischen Anwendung.

Im dritten Schritt erfolgt die sozial-ethische Stakeholder-/ Betroffenheitsanalyse. Bei dieser wird die Systemgrenze auf die Zielregion „Rheinisches Revier“ verkleinert. Die genaue Vorgehensweise wird in zusammen mit Hilfe von Prof. Steigleder (Lehrstuhl für angewandte Ethik, Ruhr-Universität Bochum) entwickelt.

Schließlich wird aus diesen drei Schritten eine allgemeine, übertragbare Methodik abgeleitet, die sowohl für andere Regionen als auch andere Energiesysteme und Technologien die ökologisch-sozial-ethische Betrachtung in Zukunft ermöglicht.